Die Bewahrung des historischen Erbes des Nordkanals ist der Gesellschaft Carolus e.V. seit jeher ein besonderes Anliegen. Anlässlich des 200. Geburtstages richteten die Carolinger gemeinsam mit dem damaligen Förderkreis Holzbüttgen e.V. im Jahr 2010 das Fest „History 2010“ mit mehreren tausend Besuchern aus. 2013 folgte das Buch „Kaarster Geschichte(n)“, worin der Grand Canal du Nord ebenfalls ausgiebig thematisiert wurde. Nun wurde das neueste Projekt des Brauchtums- und
Heimatvereins im Rahmen einer kleinen Feierstunde enthüllt: Napoleons Erbe in vier Episoden. Mit Unterstützung der Regiobahn wurde an den vier Haltestellen in Kaarst je eine Informationstafel angebracht, die chronologisch die Geschichte der künstlichen Wasserstraße nachzeichnen. Nach umfassender Recherchearbeit, bei der die Carolinger nicht nur auf die eigenen Quellen, sondern auch auf die Expertise des Stadtarchivars Sven Woelke zurückgreifen konnten, wurde nach einem passenden Partner für das Design und die Produktion der Stelen gesucht. Fündig wurde man – wie sollte es auch anders sein – entlang des Nordkanals: Die seit 2018 in Kaarst ansässige Firma
Vangenhassend ist Spezialist in der Herstellung von Leit- und Informationssystemen.
„Neben der Auswahl der verwendeten Information war es eine Herausforderung, die Texte auf das begrenzte Platzangebot der Stelen anzupassen und somit so knapp wie nötig, aber zugleich so interessant wie möglich zu halten“, wie Carolus-Vorsitzender Lars Christoph in seiner Begrüßung verdeutlichte. Im Beisein von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der stellvertretenden Bürgermeisterin Nina Lennhof wurde die erste Stele enthüllt, bevor die anwesenden Gäste, aber auch vorbeikommende Fahrgäste, mit großem Interesse in die Lektüre einstiegen. Eins steht fest: Die Wartezeit auf die Bahn kann so sinnvoll genutzt werden – und so manchem Reisenden die Augen öffnen, welch besonderen historischen Part dieser unscheinbare Kanal eingenommen hat.
Comments